Diakonie-Arbeit vor Herausforderungen

Wie die Diakonie in diesen herausfordernden Zeiten ihre soziale Arbeit aufstellt, darüber informierte sich SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner bei der neuen Kreisgeschäftsführerin der Diakonie Anja Alexandersson. Frau Alexandersson berichtete, dass die Diakonie-Arbeit wichtiger denn je sei. Deshalb bat sie Fechner darum, sich gegen Kürzungen einzusetzen. So sah der Haushaltsentwurf von Finanzminister Lindner u.a. vor, die Migrationsberatung zu kürzen. Die Folgen für die Integration und somit die gesellschaftlichen Folgen wären verheerend. Aus den Erfahrungen der Migrationsberatung heraus wünscht sich Alexandersson, dass ausländische Berufsabschlüsse viel schneller anerkannt werden. Fechner bestätigte diesen Wunsch auch aus der Wirtschaft, weil dringend Fachkräfte gebraucht würden. Die Bundesregierung werde es noch in diesem Jahr gesetzlich erleichtern, dass Menschen nach Deutschland zum Arbeiten einreisen können. Alexandersson verweist auch darauf, dass es leider zu wenig Deutsch-Kurse gebe mangels entsprechender Fachkräfte und Finanzierungen. Auf Fechners Nachfrage bestätigte Alexandersson auch, dass es leider Gewalt gegen Frauen gebe und die Opfer Betroffene aus dem Landkreis Emmendingen derzeit ins Freiburger Frauenhaus kämen, dies aber oft überlastet sei, so dass Fechner meinte, auch im Kreis müsse man sich Gedanken machen, ein Frauenhaus zum Schutz vor Gewalt von prügelnden gewaltbereiten Männern einzurichten. Gut angenommen und dringend notwendig sei zudem das Diakonie-Programm „Wohnraum für alle“, bei dem die Diakonie Menschen, die es schwer haben, eine Wohnung zu finden, hilft, notfalls sogar selbst als Zwischenmieter auftritt.

Auch bei der Teilhabe von Menschen mit Behinderungen sieht Alexandersson Herausforderungen. Wenn Menschen mit Behinderung ihre gesetzlichen Rechte verwehrt bleiben, ist kompetente juristische Unterstützung notwendig. Das Diakonische Werk will mit dem Projekt „RechtSo“ u.a. Sozialrechtler*innen vernetzen und ihren fachlichen Austausch unterstützen, damit mehr Menschen mit Behinderung zu ihrem Recht kommen.

Derzeit arbeiten beim Diakonischen Werk in Emmendingen 45 Personen und noch können alle Stellen qualifiziert besetzt werden – auch aufgrund der fairen Arbeitsbedingungen. Die größten Fachbereiche ist sind mit je 15 Mitarbeitenden die Schulsozialarbeit und Schulbegleitung.