Wie bei uns schneller und vor allem bezahlbarer Wohnraum geschaffen werden kann und wie sich das neue Gebäudeenergiegesetz auswirkt, dazu tauschten sich SPD-MdB Johannes Fechner und der Staatssekretär im Bundesbauministerium Sören Bartol mit Oberbürgermeister Stefan Schlatterer beim Besuch des Wohnprojekts Hochburger Straße 55 in Emmendingen aus. OB Schlatterer sagte zunächst seinen Dank für die umfangreiche Bundesförderung, die das Projekt erst ermöglichte. 45 Wohnungen entstehen hier, darunter eine Azubi-WG. Die Gesamtkosten betragen 17 Mio. Euro. Der Bau liegt im Plan, so dass schon im März 2024 mit den ersten einziehenden Mietern zu rechnen ist, so Uwe Erhardt, Geschäftsführer der städtischen Wohnbaugesellschaft. „Wir wollen mit 8,70 Euro Miete pro Quadratmeter Wohnraum für Bürger schaffen, die zu viel für den Wohnberechtigungsschein verdienen, aber auf dem freien Markt keinen bezahlbaren Wohnraum finden“, erläuterte sein Geschäftsführerkollege Alexander Kopp das Konzept. Man wolle eine gemischte Struktur, weshalb es auch betreutes Wohnen, Wohnungen für große Familien, aber auch eine Quartiersberatung geben werde.
Im anschließenden Gespräch forderte insbesondere Thomas Dieterle, Geschäftsführer des Generalbauunternehmens Trium Novem, von der Politik mehr Verlässlichkeit und Planbarkeit der Rahmenbedingungen für das Bauen. Staatssekretär Bartol berichtete dazu, dass eine Kommission derzeit prüfe, welche Bauvorschriften in Deutschland entbehrlich sind. Auch komme eine Reform des Baugesetzbuches im Herbst. Zum neuen Gebäudeenergiegesetz hob er die Pflicht für Gemeinden hervor, bis 2028 eine kommunale Wärmeplanung zu machen. Dann können Bürger entscheiden, ob sie sich dem Wärmenetz ihrer Gemeinde anschließen oder eine eigene Heizung betreiben wollen. Für Fechner war wichtig, dass im Gesetz nicht nur Wärmepumpen als klimafreundlich gelten, sondern wie in der Hochburger Straße auch Holz- und Pelletheizungen eingebaut werden dürfen.