Der Bedarf an erneuerbaren Energien für die Stromgewinnung ist in Deutschland riesig. Der Solarenergie kommt eine Schlüsselrolle zu und deshalb informierte SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner zu den Möglichkeiten, Stecksolarmodule, sog. Balkonsolaranlagen, zu installieren. Fechner verwies im Ettenheimer Rathaussaal einleitend darauf, dass zwar schon die Hälfte des deutschen Strombedarfs aus erneuerbaren Energien erschlossen werde, dass dies aber weiter ausgebaut werden müsse. Die Ampel-Koalition werde deshalb einen Rechtsanspruch für Wohnungseigentümer gegenüber anderen Eigentümern und für Mieter gegenüber dem Vermieter schaffen, nach dem Balkonsolaranlagen auf eigene Kosten eingebaut werden dürfen. Auch werde das Genehmigungsverfahren entbürokratisiert, weil zukünftig die Pflicht zur Anmeldung der Balkonsolaranlage beim Netzbetreiber entfalle. Zulässig sein werden zukünftig auch rückwärts drehende Zähler, d.h. die Balkonsolaranlage wird einfach in eine Steckdose eingesteckt und mindert so den allgemeinen Stromverbrauch.
Hauptredner Sebastian Müller, Vorsitzender des Freiburger Balkonsolarvereins, beschrieb die großen Chancen von Balkonsolar, weil diese einfach und von jedermann bei sich zu Hause angebracht werden könne. Die Anlage dürfe nur nicht das Hausbild verunstalten, was möglicherweise in denkmalgeschützten Gebäuden und Gebieten mit Gestaltungssatzung zu beachten ist. Erfahrungsgemäß könnten rund 15 % des Stromeigenbedarfs mit Balkonsolar abgedeckt werden. Eine Anlage macht auch dann schon Sinn, wenn nur eine Ost- oder Westausrichtung besteht. Mittlerweile seien 12 Gigawatt in Deutschland in Solaranlagen verbaut. Müller verwies darauf, dass Netzbetreiber kein Geld für Zählerwechsel verlangen dürfen, was das E-Werk Mittelbaden zu Unrecht bis vor kurzem noch getan habe. Die heutige Generation von Solaranlagen sei auch sicher, ihm seien keinerlei Brandschäden bekannt. Die aktuellsten Solarmodule könnten bis zu 380 Wattpeak leisten und seien einfach anschließbar durch eine Steckdose.
In der anschließenden regen Diskussion wurden zahleiche technische Fragen beantwortet. „Balkonsolar ist ein guter Einstieg in die Solarenergie und deshalb ist es wichtig, dass wir hierfür werben, weil wir die rechtlichen Rahmenbedingungen deutlich verbessert haben für Balkonsolar“, warb Fechner abschließend für die Investition in Balkonsolaranlagen.