Der brutale Überfall der Hamas auf israelische Bürgerinnen und Bürgern sorgt auch bei der Jüdischen Gemeinde in Emmendingen für Entsetzen. „Wir sind immer noch geschockt und haben große Sorgen um unsere Freunde und Verwandten in Israel“, berichtete Olga Majanowska, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde. Gut getan habe der Zuspruch vieler Vertreter des öffentlichen Lebens, wobei Majanowska ausdrücklich Johannes Fechner lobte. Dessen sofortige Anteilnahme habe sie zu Tränen gerührt. Ein Mitglied der Jüdischen Gemeinde sei bereits nach Israel gereist um seinen Militärdienst anzutreten. Sorge bereitet der Jüdischen Gemeinde auch die Sicherheitslage in Deutschland. Zwar gebe es erfreulicherweise keine unmittelbaren Attacken bislang. Dennoch gebe es Ängste und Eltern erlauben ihren Kindern nicht immer die Teilnahme an Veranstaltungen wie Jugendreferentin Viktoria Dohmen berichtete. „Ein großer Dank an die Emmendinger Polizei und Revierleiter Dümmig, die sich sehr um unsere Sicherheit kümmern“, lobt Majanowska. „Wir werden alles tun, um unsere jüdischen Mitbürgerinnen und Mitbürger zu schützen“, versicherte Johannes Fechner ausdrücklich. Kreistagsmitglied Roman Götzmann unterstrich, dass die Hamas eine brutale Terrororganisation ist und Israel das Recht zur Verteidigung habe. Majanowska meinte, dass auch sie die israelische Siedlungspolitik und die Regierung Netanjahu sehr kritisch sehe, aber das könne niemals die brutalen Morde der Hamas rechtfertigen. „Den Hass zwischen den Religionen müssen wir schon bei den kleinsten in Kitas und Schulen stoppen“, forderte Kreistagsfraktionssprecherin Pia Lach. Dies unterstrich Carola Grasse vom Verein für Jüdische Geschichte, die Fechner dringend bat, die von Familienministerin Paus vorgeschlagenen Kürzungen bei der politischen Bildung zu stoppen.