Weisweil: Fähren-Pläne werden konkreter

Die Pläne der Gemeinde Weisweil, eine Fähre zwischen Weisweil über den Rhein ins Elsass einzurichten, werden konkreter. Dies konnte Weisweils Bürgermeister Michael Baumann dem SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner bei dessen Besuch in Weisweil berichten. So hat die Gemeinde gemeinsam mit Ihrer Partnergemeinde Schönau in Frankreich nunmehr einen Antrag auf Fördermittel für das Interreg-Programm fertiggestellt. Beantragt werden Gelder für eine Machbarkeitsstudie, Marketing und Veranstaltungen. „Wir wollen mitten in Europa unseren Beitrag leisten, dass Bürgerinnen und Bürger einfach über den Rhein kommen und sich begegnen können“, so Baumann. Dabei haben sich die beiden Gemeinden einige Besonderheiten ausgedacht: So soll die Fähre nicht mit einem Verbrenner betrieben werden, beim Betrieb soll eng mit ehrenamtlichen Unterstützern zusammengearbeitet und die Tickets sollen für die Fährenbenutzer sehr günstig sein.  Mit einer Bescheidung des Antrags rechnet Baumann bis zum Herbst. Doch nicht nur der Antrag wird gestellt werden. Mit einem großen Fest am Rhein soll dem Bau der früheren Brücke vor 150 Jahren im Jahr 1873 gedacht und gefeiert werden. Fechner sagte seine volle Unterstützung für das Fährprojekt zu und kann sich auch vorstellen, mit Bundesmitteln die nötigen Investitionen zu fördern. „Die Fähre wäre eine tolle Chance, dass sich Deutsche und Franzosen noch häufiger begegnen und stellt ein tolles Gemeinschaftsprojekt mitten in Europa dar“, so Fechner.
Zu den geplanten sog. ökologischen Flutungen sagte Baumann, dass es hier neue Erkenntnisse gebe, die in die Abwägung miteingebracht werden müssen. So habe sich die Tigermücke angesiedelt und im Rheinwasser sei mit erheblicher Verschmutzung durch Mikroplastik zu rechnen, das die Auenwälder verschmutze. Beides haben die betroffenen Gemeinden beim Landratsamt Emmendingen eingebracht und nun setze man darauf, dass die angekündigte Stellungnahme des Landratsamtes hierauf auch eingehe. Fechner verweist ergänzend darauf, dass nach Angaben des Forstes viel zu wenig Rheinwasser da sei, um die sog. ökologischen Flutungen überhaupt durchzuführen. Er fordert deshalb nach wie vor, die Schlutenlösung zu testen und wenn, wie zu erwarten sei, diese sich bewähren, von den sog. ökologischen Flutungen Abstand zu nehmen. Als Hausaufgabe gab Baumann Fechner mit, zu prüfen, ob bei Bauprojekten nicht ein überzogener Natur- und Artenschutz stattfinde. Dies seien sicherlich wichtige Aspekte, dürften aber die Entwicklung einer Gemeinde nicht lahm legen.