Am bundesweiten Tag des Jugendmigrationsdienstes vergangene Woche besuchte SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner den Lahrer Jugendmigrationsdienst. Der Jugendmigrationsdienst kümmert sich um 12- bis 27-jährige Bürger, die nach Deutschland gekommen sind. In den neuen Räumlichkeiten am Rathausplatz gibt es die verschiedensten Beratungsangebote von der Hilfe bei Korrespondenz mit Ämtern bis hin zu Hilfen bei Bewerbungen. „Unsere Sorge ist, dass Corona nicht nur bei den Sprachkenntnissen für Migranten ein verlorenes Jahr werden könnte.“, so Gabriele Gröger, designierte Fachbereichsleiterin Migration. Dringend notwendig ist es deshalb, dass die Sprachkurse jetzt wieder anfangen und auch die Schule in Präsenz. In vielen Gemeinschaftsunterkünften gebe es kein WLAN, so dass Online-Unterricht nicht stattfinden kann. Schwieriger geworden sind auch die Behördengänge, weil viele Beamte im Homeoffice sind. Nach wie vor schwierig, so Andrea Zehnle, Mitarbeiterin im Jugendmigrationsdienst, sei der Familiennachzug. Hier betonte Fechner, dass nicht jeder nach Deutschland kommen könne, wenn ein Flüchtling hier aber sich integriert und eine Arbeitsstelle habe, gibt es für Fechner keinen Grund, dass er seine Gattin nicht nach Deutschland holen kann. Insgesamt sei aber gerade die Integration der 2015 nach Deutschland gekommenen Flüchtlinge gut verlaufen. In den nächsten Monaten wollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Jugendmigrationsdienstes gezielt an Schulen Schülerinnen und Schüler unterstützen und im geplanten Eisenwaggon auf dem Rathausplatz das Jugendcafé eröffnen. „Wir werden versuchen alles dafür tun, dass Corona so wenig wie möglich Nachteile hat für Menschen, die zu uns gekommen sind.“, so Gabriele Gröger. Mit derzeit zwei Stellen für den Jugendmigrationsdienst und 0,4 Stellen für die Erwachsenenberatung erfolgt die Arbeit auf Hochtouren. Ins Hausaufgabenbuch von Fechner schrieb das Team, dass sie für den JMD und MBE auf Dauer gesicherte Finanzierungen haben müssen, um eine fachgerechte und nachhaltige Arbeit gewährleisten zu können. Zwar habe der Zuzug aus dem Ausland nach Deutschland auch in Lahr deutlich abgenommen. Dennoch gebe es aber enorm viel Integrationsarbeit und Unterstützungsbedarf. Fechner sagte volle Unterstützung zu und verwies darauf, dass der Bundestag die Mittel für den Jugendmigrationsdienst 2019 deutlich erhöht habe, was auch erforderlich sei im Interesse aller, weil Integration wichtige Unterstützung, wie etwa durch den Jugendmigrationsdienst in Lahr, erfordere.