Über die aktuelle Lage bei den Nahverkehrsbetrieben informierte sich SPD-Bundestagsabgeordnete Johannes Fechner bei der Südwestdeutschen Landesverkehrs-AG (SWEG) in Lahr im Gespräch mit Vorstandsvorsitzendem Tobias Harms und seinem Vorstandskollegen Thilo Grabo.
Harms schilderte Fechner, dass die Fahrgastzahlen der SWEG coronabedingt zwischenzeitlich um bis zu 90 Prozent eingebrochen sind. Inzwischen sei zwar eine gewisse Erholung eingetreten und die Fahrgastzahlen sind auf rund 60 Prozent der Normalauslastung vor Corona angestiegen. Dort stagnierten sie aber und man rechne nicht damit, dass die Fahrgastzahlen wieder auf das Vorjahresniveau ansteigen. Dies könne zu einem Verlust von über fünf Millionen Euro führen fürchtet Harms, deshalb müsse die öffentliche Hand die Nahverkehrsbetriebe wie die SWEG unterstützen. „Die Bürger brauchen einen gut funktionierenden Nahverkehr und deshalb unterstützen wir den ÖPNV mit zusätzlichen 2,5 Milliarden Euro“ berichtete dazu Fechner. Diese Förderung begrüßten Harms und Grabo, doch reiche diese Hilfe nur für die Verluste der ersten Monate in der Corona-Kreise aus und müsse erweitert werden.
Für den Schutz der Fahrgäste und Mitarbeiter hat die SWEG viel getan: So wurden in allen 400 Bussen Trennscheiben für insgesamt eine halbe Million Euro eingebaut. Auch gibt es in jedem Bus im Stadtverkehr Lahr und Umland jetzt Desinfektionsmittelspender. Die Luft in den Bussen wird durch die Klimaanlagen ständig ausgetauscht. „Wir sind ein sicheres Verkehrsmittel und tun viel für den Gesundheitsschutz unsere Fahrgäste und Mitarbeiter“ betont Grabo. Um das gesundheitliche Risiko zu minimieren, sprechen sich die SWEG-Vorstände gegen ein Ende der Maskenpflicht aus: „Wir rechnen mit einer zweiten Welle. Die Frage ist nur, wie stark sie wird.“ Harms hofft darauf, dass möglichst bald ein Impfstoff zur Verfügung steht.
Kurzarbeit hat es bei der SWEG coronabedingt nicht gegeben und seit Mitte Juni wird der normale Fahrplan wieder im gewohnten Umfang gefahren. „Wir sind den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der SWEG zu großem Dank verpflichtet, dass sie in diesen schwierigen Corona-Zeiten für die Fahrgäste da waren und den Nahverkehr aufrecht erhalten haben“, lobte Fechner abschließend die Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der SWEG.