Aktive Sterbehilfe war das Thema eines Podiumsgesprächs auf Initiative des SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner und des Ortsvereins Elzach in der Seniorenwohnanlage St. Elisabeth. Im November wird der Bundestag darüber entscheiden, ob der sogenannte assistierte Suizid zukünftig unter Strafe gestellt werden soll. Fechner erläuterte die verschiedenen Anträge und betonte, dass ihm die bestehende Gesetzeslage ausreichen würde. Fechner sprach sich insbesondere gegen legale Sterbevereine nach Schweizer Vorbild aus, „da geht es doch nur zu oft ums Geld!“.
Dekan Rüdiger Schulze vom Evangelischen Dekanat Emmendingen stimmte Fechner in dieser Einschätzung zu, regte aber an, viel mehr Geld für Palliativmedizin und Hospizdienste bereitzustellen. „Fürsorgliche Pflege ist neben der Schmerztherapie das wichtigste für einen sterbenden Menschen.“ Professor Dr. med. Claus-W. Wallesch, ärztlicher Direktor der BDH-Klinik Elzach, stellte die Möglichkeiten der Palliativmedizin genau dar und ging näher auf das naheliegende Thema „Patientenverfügung“ ein. Auch sprach er sich deutlich gegen Sterbehilfevereine und gegen das „Geschäft mit dem Tod“ aus, „eine schlimme Sache!“. Wichtig sei es, flächendeckend Palliativpflegeplätze zur Verfügung stehen. „Wir stehen dafür, das Leben bis zum Ende lebenswert zu machen“, betonte Heide Störr-Ruh, Leiterin Hospizgruppe Oberes Elztal. Unmenschliches Leid solle aber kein Mensch ertragen müssen. Assistierter Suizid sei für sie eine Zumutung für einen anderen. „Es gibt extreme Einzelfälle, aber man sollte mit einem neuen Gesetz kein falsches Zeichen für die Gesellschaft setzen!“ Angst vor Schmerzen und Leid sei meist der Grund für den Wunsch nach einem Suizid – deshalb betonte der Bundestagsabgeordnete Fechner bei seinem Schlusswort ebenfalls, dass die Politik Verbesserungen für die Pflege, Hospize und Palliativeinrichtungen schaffen sollte, damit „niemand im Alter Angst vor Schmerzen oder schlechter Versorgung haben muss.“