LAHR (ej). Zu einer Podiumsdiskussion ?ber „W?rde im Alter ? Zukunft der Pflege“ hatten Johannes Fechner, Bundestagskandidat der SPD, und MdL Marianne Wonnay (SPD) in die Stadtm?hle eingeladen. Auf dem Podium sa?en neben ihnen MdL Katrin Altpeter, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und Sprecherin f?r Pflege und demografischen Wandel der SPD-Landtagsfraktion, die Leiterin der Diakoniestation Lahr, Christiane Witteborn, und Hella Babis als Mitglied des Seniorenbeirats der Stadt. Ein gutes Dutzend Zuh?rer hatte sich eingefunden, darunter einige, die beruflich mit dem Thema befasst sind, wie der Leiter des Altenheimes Spital, R?diger Metzger-Thessen, und der Gesch?ftsf?hrer des Caritasverbands Lahr, Norbert Kiencke.
In den knapp anderthalb Stunden gab es nur wenig Raum f?r eine gezielte inhaltliche Debatte. Einig war man sich, dass der demografische Wandel zu mehr Pflegebed?rftigen f?hren werde, bei gleichzeitigem R?ckgang der j?ngeren Bev?lkerung, die in die Sozialversicherungen einzahlen kann und f?r Pflegeberufe oder Ehrenamt zur Verf?gung steht. Unterschiedliche Positionen gab es bei der Bewertung der „Fachlichkeit“. Witteborn warnte vor „Billigl?sungen mit schlechter ausgebildetem Pflegepersonal. Qualit?tsstandards sind nicht etwas, was einmal festgelegt wird, sondern m?ssen gelebt werden“, betonte sie. Einig war sie sich mit allen Rednern, dass es eine gesamtgesellschaftliche Frage ist, wie mit Pflegebed?rftigen und dementen Menschen umgegangen wird. Wichtig war allen Rednern eine gute Verkn?pfung von Angeboten in der Begleitung und Pflege, von verschiedenen Wohnformen und Hilfsleistungen.
Hella Babis berichtete ?ber ihr ehrenamtliches Engagement im Ludwig-Frank-Haus und forderte eine bessere und intensivere Betreuung von „Neuank?mmlingen“ im Pflegeheim. F?r die zuweilen schwierige Eingew?hnungsphase k?nnten Vereine oder Schulklassen als Helfer angesprochen werden, schlug sie vor. Au?erdem warb sie f?r die Idee des Seniorenbeirats, Generationenspielpl?tze einzuf?hren. Katrin Altpeter als Lehrerin f?r Altenhilfe forderte, bei Demenz und Pflegebed?rftigkeit den ganzen Menschen im Blick zu behalten und f?r eine m?glichst gro?e Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu sorgen. Bei der Finanzierung der steigenden Kosten f?r Pflege pl?dierte Johannes Fechner f?r die „Verbreiterung der Basis der Einzahler“ und somit f?r eine B?rgerpflegeversicherung, in die alle einbezahlen, nicht nur die Arbeitnehmer. Altpeter betonte, dass damit auch die privat Versicherten gemeint seien. Metzger-Thessen berichtete, dass der Personalschl?ssel in den station?ren Einrichtungen kaum ausreiche. Norbert Kiencke regte als gesellschaftlichen Beitrag zur Pflege ein verpflichtendes „Soziales Jahr“ f?r alle an.