Gemeinsam Europa – Lahr Hilft, unter diesem Motto engagieren sich Ehrenamtliche aus Lahr und der ganzen Region für die Ukraine. Über das umfangreiche Engagement der Hilfsorganisation informierte sich SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner bei einem Vor-Ort-Besuch. Vorstand Pirmin Styrnol berichtete, wie gezielt die Spendenannahme und Weiterleitung in die Ukraine erfolgt: „In den ersten Kriegsmonaten, als so gut wie alles fehlte, haben wir vor allem Essen und Kleidung geliefert. Jetzt liefern wir gezielter das, was vor Ort benötigt wird, insbesondere Reha-Hilfen, Powerbanks, Medikamente und Hygienemittel“.
Über das Internet und durch Flyer können sich Bürgerinnen und Bürger informieren, was benötigt wird. „Wir unterstützen gezielt mit Transporten die ukrainischen Menschen vor Ort“. Rund 150 Fahrten mit über 400 Tonnen Hilfsgütern wurden bereits unternommen. Mindestens einmal im Monat fährt derzeit ein Lastwagen aus Lahr in die Ukraine mit Hilfsgütern. Als gemeinnütziger Verein kann man an Gemeinsam Europa e.V. auch Geld spenden. „Unser Verein richtet auf seinem Domizil im Postareal auch immer wieder Ausstellungen und andere Events aus, wo sich Bürgerinnen und Bürger, insbesondere Schulklassen, über die Lage der Ukraine informieren können“. Die Situation in der Ukraine ist laut Styrnol schwierig „Vor allem in den Frontgebieten fehlt es oft am Nötigsten und die Armee braucht dringend mehr westliche Waffen, wie etwa das Taurus-System“.
Es sei deprimierend für Helfer, oft unter großen Gefahren Hilfsgüter in Krankenhäuser zu bringen und dann erfahren zu müssen, dass diese Krankenhäuser kurz darauf zerbombt werden durch die russische Armee. Eine Lieferung sei auf dem Weg an die Front durch Artillerie getroffen worden und die Hilfsgüter verbrannt. Ein großes Dankeschön geht an die Volksbank, die das Postareal zur Verfügung stellt und oft unbürokratisch auch auf dem kleinen Dienstweg unterstützt. Ein derzeit großes Projekt ist, 30 Zimmereinrichtungen aus einer Seniorenwohnanlage in Kehl abzubauen und in die Ukraine zu bringen. Auch kooperiere man mit GoLocal, einer ukrainischen Organisation, die sich für konkrete Projekte wie die Strom- oder Wasserversorgung einsetzt. Im Moment befindet sich zudem ein deutsch-ukrainisches Kinderbuch zur leichteren Integration ukrainischer Flüchtlinge im Druck. SPD-Politiker Fechner zeigte sich sehr beeindruckt. „Es ist großartig, wie umfangreich hier für die Ukraine in Not ehrenamtliche Hilfe organisiert wird“. Deutschland werde auch weiter die Ukraine unterstützen, weil Putin diesen Krieg nicht gewinnen dürfe, so Fechner. Infos zu Unterstützungsmöglichkeiten der Lahrer Ukrainehilfe gibt es auf der Webseite der Organisation