Einen spannenden Einblick in die Geschichte des Klosters Schuttern erhielt SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner und seine Besuchergruppe im Rahmen von Fechners Sommerprogramm. „Wir in Schuttern waren schon immer unserer Zeit voraus“, leitete der Vorsitzende des Historischen Vereins Schuttern, Martin Buttenmüller, die Führung ein. Das Kloster Schuttern wurde der Legende nach im Jahr 603 von einem Mann namens Offo gegründet. Wenn diese Zahl stimmt, wäre Schuttern das älteste Kloster in Baden-Württemberg.
Von Schuttern aus wurde die Ortenau christianisiert, kultiviert und technisiert. Ursprünglich war das Kloster sechs Fußballfelder groß und hatte schon im 9. Jahrhundert mehr als 100 Mönche. Es war eines der reichsten Klöster, weil nur Adelige einziehen durften. Sogar die österreichische Kaiserin Marie-Antoinette nächtigte für einen Tag, als ihr Tross mit 257 Personen und 57 Kutschen auf dem Weg von Wien nach Paris einen Stopp einlegte. Das Kloster hatte damals einen guten Ruf, weil viele wichtige Schriftstücke hier aufbewahrt und erstellt wurden. 1327 erhielt Schuttern dann das Stadtrecht. Deshalb gibt es jetzt auch schon erste Überlegungen, das 700-jährige Jubiläum des Stadtrechtes 2027 groß zu feiern. Das in 1970er Jahren entdeckte große Mosaik unter dem Altar sowie die Ausgrabungen unter der Kirche sollten nach Ansicht von Buttenmüller der Öffentlichkeit moderner und besser dargestellt werden. Auch hier hat der Verein schon erste Überlegungen: So könnte etwa die Beleuchtungssituation verbessert, Musik eingespielt und die Besucherwege behindertengerecht ausgebaut werden. Gemeinsam mit dem archäologischen Institut der Universität Freiburg führt man hier schon Gespräche, wie gegebenenfalls finanziert aus Toto-Lotto-Mitteln diese wichtigen und überregional bedeutsamen Funde der Öffentlichkeit attraktiver präsentiert werden können. „Es ist beeindruckend und lobenswert, wie der Verein hier im Ehrenamt diese wichtige Geschichte für die Bürgerinnen und Bürger bewahrt, dafür ein großes Dankeschön“, bedankte sich Fechner zum Schluss der Führung. Stilgerecht endete diese im Klostermuseum mit einem Offosekt, der nach dem Gründer von Offenburg und Schuttern benannt ist.