Bei allen Krisen, die es im Moment gibt, darf die Politik den Klimaschutz nicht vernachlässigen – das war die Hauptforderung von sechs Klimamanagern, die auf Einladung von SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner über praktischen Klimaschutz vor Ort diskutierten. Fechner sagte eingangs, dass die Ampel-Koalition den Klimaschutz ernst nehme und schon vieles auf den Weg gebracht habe, so sei mittlerweile über die Hälfte des deutschen Strombedarfs aus erneuerbaren Energien gedeckt. Von Verfahrensbeschleunigungen über Förderprogramme tut die Ampel viel, um die erneuerbaren Energien weiter auszubauen. Die Emmendinger Klimamanagerin forderte dringend, dass die Förderprogramme klarer und einfacher werden müssen. Klimaschutz sollte vom Land als Pflichtaufgabe geregelt sein, damit eine auskömmliche Finanzierung für die wichtigen Klimaschutzprojekte erfolgen könne. Förderanträge würden bis zu 1,5 Jahre gehen, bestätigte die Endinger Klimaschutzmanagerin. Großes Lob gab es dagegen dafür, dass die Genehmigungsverfahren für Solaranlagen und Windkraftanlagen erheblich vereinfacht wurden. „Das spüren wir, die Anträge auf diese Anlagen haben deutlich zugenommen“. Auch die Wärmeplanung läuft an, weil dies vom Land gefördert werde. In der anschließenden Diskussion wurde gefordert, dass über Ackerflächen Photovoltaikanlagen ebenso zugelassen werden müssten wie in Hochwasserschutzgebieten. Kritisiert wurde, dass zu wenig im Verkehrsbereich an CO²-Emissionen eingespart würde. Fechner verwies hier auf die Erfolgsgeschichte 49-Euro-Ticket, das jede fünfte Autofahrt eingespart habe nach Expertenberichten. Fechners Kollegin Lina Seitzl verwies eingangs darauf, dass die Ampel schon viel getan habe. Derzeit werden 30 % des Stroms und damit unterdurchschnittlich wenig im Deutschlandvergleich im Landkreis erst aus erneuerbaren Energien gewonnen. „Wenn wir die anvisierte Klimaneutralität bis 2040 erreichen wollen, müssen wir diese Zahl verzehnfachen“, so Philip Oswald, Kreisklimamanager.