SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner bot im Rahmen seines Sommerprogramms Weinkennern ein besonderes Erlebnis. In Königschaffhausen lud Winzer Helmut Bauer die Gruppe um Fechner auf einen historischen Porschetraktor mit Planwagen, um mit Ihnen hoch in die Reben zu fahren. Bauer erklärte während der Stopps an den malerischen Haltepunkten die Arbeit der Winzer und die Besonderheiten der Weinregion. Er wusste viele Anekdoten zu berichten – und gereichte seinen Zuhörern verschiedene Weine zur Verkostung. „Technisch war der Fortschritt im Weinbau in den letzten 20 Jahren enorm, dadurch sind die befürchteten Nachwuchsprobleme bei den Winzern ausgeblieben.“
Die Vollerntemaschinen etwa schafften in einer Stunde eineinhalb Hektar abzuernten, wo früher 20 Helfer einen Tag lang arbeiteten. Dank modernster Fototechnik in den Maschinen sei auch die gleiche Qualität wie bei der Handernte gewährleistet, zudem könnten die Maschinen auch nachts bei günstigen Temperaturen arbeiten. Doch die Technik kostet viel Geld, der Weinbau sei ein aufwendiges Geschäft, bei „dem, der in den Reben schafft, bleibt nicht viel hängen“, so Bauer. Über Einrichtungen wie den Maschinenring sei es möglich, zu fairen Gebühren die rund 200.000 Euro teuren Vollerntemaschinen zu leihen. Sehr interessiert zeigten sich die Tourteilnehmer um Fechner auch an Bauers Ausführungen beim Thema Spritzmittel. „Heutige Spritzmittel sind alle auf pflanzlicher Basis, die sich rückstandslos wieder abbauen. Man spritzt diese heute auch vorbeugend, dieses Jahr schon 15 Mal. Früher hingegen hat man erst gespritzt, wenn die Reben bereits von Pilzkrankheiten oder ähnlichem befallen waren, da waren dann auch Rückstände in der Flasche!“ In diesem Zusammenhang stehen auch die schönen Rosen in den Reben, die dem Winzer bereits einige Tage, bevor es die Reben trifft, anzeigen, wenn Mehltau oder Pilzkrankheiten drohen.