Johannes Fechner besuchte den Lahrer Standort der Grohe AG. Werksleiter Hans-Martin Souchon und Pressesprecherin Dr. Ulrike Heuser-Greipl präsentierten Fechner zunächst die aktuellen Umsatz- und Kennzahlen des Traditionsunternehmens, welches seit 2014 zum japanischen LIXIL-Konzern gehört.
Das Grohe-Werk Lahr steht sehr gut da, jedoch berichtete Souchon auf Nachfrage von Fechner, dass auch Grohe den Fachkräfte-Mangel spüre.
„Heutzutage will sich keiner mehr die Finger schmutzig machen, alle wollen studieren und dann ins Büro.“ Deshalb arbeitet Grohe in einem Pilotprojekt jetzt eng mit den Lahrer Schulen zusammen, um Schüler für einen Ausbildungsberuf zu gewinnen.
Auch die Produktpiraterie von chinesischen Mitbewerbern beklagte Souchon: „Die Besten werden dort immer kopiert, den Schaden für die Marke spüren wir durchaus“. Dazu berichtete Fechner als Mitglied der deutsch-chinesischen Parlamentariergruppe, dass dieses Problem von den chinesischen Behörden erkannt sei und diese die Rechtsschutzmöglichkeiten gegen Patenverletzungen verbessern wollen.
Auf Fechners Nachfrage zu den Russland-Sanktionen sagte Pressesprecherin Heuser-Greipl: „Die Folgen der politischen Unruhen um die Ukraine spüren wir auch im Sanitärmarkt. Die Umsätze sind dort zurückgegangen.“
Ein wichtiges Thema auch für die Zukunft des Werkes Lahr sieht Souchon in der Diskussion um die grundsätzlich auslaufende Betriebsgenehmigung für Chrom VI, die neben der Sanitärindustrie auch viele andere Industrien betrifft. Diesen Grundstoff müsse Grohe weiter im Werk Lahr in der Galvanik nutzen können. Fechner sagte Unterstützung zu, da von der Betriebsgenehmigung zur Verarbeitung von Chrom VI viele Arbeitsplätze im Lahrer Werk abhängen.
Im Anschluss an das Gespräch besichtigte Fechner das Werk und baute eigenhändig einen Duschkopf zusammen, der den hohen Grohe-Qualitätsstandards entsprach.