SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner informierte sich bei einem Besuch über die Situation der Emmendinger Tafel. Der Vorsitzende der Tafel, Peter Dreßen, berichtete, dass die Tafel auch in Zeiten zurück gehender Arbeitslosigkeit nach wie vor nötig sei und großen Zuspruch fände.
Sorgen bereitet Dreßen, dass die für die Tafel wichtigen Bürgerarbeitsplätze für das nächste Jahr noch nicht gesichert sind. Fechner berichtete, dass es einen Antrag der Bundesregierung beim Europäischen Sozialfonds gebe für ein Nachfolgeprogramm. Auf seine Anfrage hin erhielt er von Ministerin Nahles die Zusage, dass es ein Nachfolgeprojekt der Bürgerarbeit geben werde und in Kürze mit der Bewilligung der entsprechenden Gelder durch den europäischen Sozialfonds zu rechnen sei.
Dreßen kritisiert an diesem noch von der Vorgängerregierung erstellten Konzept, dass dies zu hohe Anforderungen an die Betroffenen richte, insbesondere sei es auf Personen beschränkt, die in den letzten zwei Jahren berufstätig gewesen seien. Dreßens Mitarbeiter erfüllten diese Voraussetzung aber oft nicht, da sie schon länger arbeitslos waren. Fechner will sich deshalb dafür einsetzen, dass z.B. auch Ein-Euro-jobber Bürgerarbeitsplätze besetzen können.
Einig waren sich Fechner und Dressen, dass sich die Politik um Langzeitarbeitslose verstärkt kümmern muss, weil diese auch in der derzeitigen guten Konjunkturlage keine Chance auf einen Arbeitsplatz auf dem ersten Arbeitsmarkt haben. Fechner lud Dressen für den November zu einem Gespräch mit Ministerin Nahles nach Berlin ein. Fechner betonte, dass die SPD gerade für diesen Kreis ein Förderprogramm erarbeite, weil insbesondere ältere, gering qualifizierte oder kranke Arbeitnehmer allzu oft keine Chance hätten, eine Stelle zu finden. Diese Menschen sollen nach Aufnahme der Beschäftigung intensiv betreut und unterstützt werden durch das Jobcenter.
Die Jobcenter sollen durch Betriebsakquisiteure in die Lage versetzt werden, Arbeitgeber ganz gezielt für das Engagement für diese Menschen zu gewinnen. Anfangs erhalten Arbeitgeber auch Lohnkostenzuschüsse, wenn sie einen Arbeitsplatz mit einem langzeitarbeitslosen Menschen besetzen. Mit diesem Programm sollen neue, nachhaltige Chancen für langzeitarbeitslose Menschen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt geschaffen werden. Dieses Programm soll zum 1.1.2015 starten.