Mittelständische Familienunternehmen stehen vor großen Herausforderungen, so auch die Köndringer Firma Kematec, die ihre Wünsche an die Politik beim Besuch von SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner äußerten. Derzeit arbeiten 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Kematec, die Verdrahtungs- und Verkapselungsmaschinen für Brauereien sowie namhafte Wein- und Sektkellereien produziert. Allein in Deutschland werden 500 Mio. Sektflaschen pro Jahr durch Kematec Maschinen verdrahtet. So werden alle großen Sektkellereien in Deutschland durch Kematec Maschinen verdrahtet und alle namhaften Whisky Firmen in Schottland und die großen Cognac Firmen in Frankreich durch Kematec Maschinen verkapselt. Ebenso vertreten seien die Maschinen mitunter in den Weingebieten von Kalifornien, Südafrika und Australien. Die Auftragsauflage sei gut, weil man seit vielen Jahren gute Geschäftsbeziehungen habe. So würden etwa bei der Rothaus-Brauerei 75.000 Tannenzäpfle-Flaschen pro Stunde mit einer Kematec-Maschine mit den bekannten goldenen Alufolie-Aufsätzen bestückt. Stolz verwies Dages darauf, dass man Weltmarktführer in der Verkapselungstechnologie sei. Bemerkbar durch den Krieg in der Ukraine sei jedoch der Wegfall des Geschäfts in Russland und der Ukraine (Krim) aufgrund von Sanktionen.
Schwierig sei es, derzeit Fachkräfte zu finden. Gute Erfahrung habe man mit einem motivierten Mitarbeiter, der aus dem Senegal geflüchtet sei und jetzt die Schule nachgeholt und eine Ausbildung erfolgreich absolviert habe. Andererseits müsse sich Arbeit auch lohnen und deshalb müsse der Verdienst durch Arbeit immer höher sein als staatliche Sozialleistungen. Dies bestätigte Fechner, der darauf setzt, dass noch in diesem Jahr die kalte Progression abgeschafft wird und der Grundfreibetrag angehoben wird, damit mehr vom Netto-Verdienst übrig bleibt. Beim Bürgergeld seien ebenfalls Verschärfungen der Sanktionen notwendig bei Menschen, die arbeiten könnten, aber nicht wollten. Auch die Energiekosten seien spürbar gestiegen. Fechner verwies darauf, dass die Energiepreise wegen teurer Netzentgelte gestiegen seien. „Hier müssen wir entgegensteuern und mit Steuermitteln die Stromleitungen in den Süden bauen und dann auch die Netzentgelte deutlich senken“. Auch konnte Geschäftsführer Erwin Dages an vielen Beispielen belegen, dass die Bürokratie zu groß ist in Deutschland. Dies räumte Fechner ein und meinte, dass die Entbürokratisierung eines der Schwerpunktthemen für die nächste Wahlperiode sein müsse. „Ich habe großen Respekt, wie innovativ Kematec die Herausforderungen der Zukunft angeht“, lobte Fechner abschließend das gute Gespräch, aus dem er viele Hausaufgaben für seine politische Arbeit in Berlin mitnimmt.