Johannes Fechner

Mitglied des Deutschen Bundestages

Simona AG geht Herausforderungen an

Gut aufgestellt aber vor großen Herausforderungen steht die Ringsheimer Simona AG. Das erfuhr SPD-Bundestagsabgeordneter Johannes Fechner bei einem Firmenbesuch. Vorstand Dr. Jochen Hauck und Werksleiter Thorsten Voß erläuterten Fechner, dass die Auftragsbücher gut gefüllt seien, man als energieintensiver Kunststoffverarbeiter aber insbesondere durch die hohen Energiepreise vor großen Herausforderungen stehe. „In den USA sind die Energiepreise deutlich geringer“, berichtete Hauck. Dies sei ein erheblicher Ausgabenposten, weil die Simona AG allein in Ringsheim 22,5 Millionen kW/h pro Jahr verbrauche, um hauptsächlich Rohre und Formteile für Infrastruktur- und Industrieanwendungen zu fertigen.

250 Mitarbeiter arbeiten derzeit in Ringsheim, darunter 13 Azubis. Der Arbeitskräftemangel ist dabei eines der größten Probleme. „Wir suchen händeringend Personal und setzen parallel dazu auf Ausbildung und enge Zusammenarbeit mit Schulen“, so Voß. Sorgenvoll schaut die Simona AG auch auf die Zollpolitik des US-Präsidenten. „Da wir im Konzern auch Werke in den USA haben, betrifft uns dies nicht direkt, sondern nur eingeschränkt, aber wenn unsere Kunden insbesondere im Bereich der Chemieindustrie Schwierigkeiten haben, fürchten auch wir Umsatzrückgänge“. Positiv sieht Hauck die anstehenden milliardenschweren Investitionen in die Infrastruktur infolge der Grundgesetzänderungen. „Wenn in Infrastruktur investiert wird, braucht es dafür insbesondere Rohre und Formteile für den Breitbandausbau oder Erd-Stromleitungen und diese können wir mit hoher Qualität liefern“.

Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde Ringsheim und Bürgermeister Pascal Weber sei ausdrücklich lobend hervorzuheben. Laut Johannes Fechner ist der neuen Koalition die schwierige Lage der Wirtschaft bewusst. Noch vor der Sommerpause wolle man deshalb Entlastungsmaßnahmen und Unterstützungen beschließen. So sollen Investitionen in Deutschland zukünftig um 30 % bezuschusst werden. Geplant sei insbesondere für energieintensive Unternehmen wie die Simona AG ein Industriestrompreis, also eine Subventionierung der Stromkosten. Bürokratie müsse abgebaut werden, etwa könnten viele Berichtspflichten laut Fechner entfallen. Auch die Körperschaftsteuer solle im Laufe der Wahlperiode gesenkt werden und es müsse für Zuwanderer vereinfacht werden, etwa Berufsanerkennungen bewilligt zu bekommen. Hauck und Voß forderten auch mehr Verlässlichkeit und Rechtssicherheit von der Politik: „Wir brauchen Planungssicherheit und deswegen ist es so wichtig, dass die Politik eingeschlagene Pfade beibehält und nicht etwa Förderprogramme kurzfristig ändert“.

Bild: Deutsche Bundestag / Thomas Trutsche / photothek