„Wir sind auf einem guten Weg, aber haben die Pandemie noch nicht bewältigt.“, so fasst SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach die aktuelle Corona-Lage zusammen. Lauterbach sprach mit örtlichen Vertretern aus dem Gesundheitswesen auf Einladung von SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner zur aktuellen Situation und den weiteren Schritten. Öffnungen und den Verzicht auf Maßnahmen wie die Maskenpflicht kann sich Lauterbach vorstellen ab einer Impfquote von 85 %. Um diese zu erreichen, müsse die Politik noch viel mehr aufklären und gegen Mythen vorgehen. „Impfen rettet das eigene Leben und schützt andere und teilweise befürchtete Nebenwirkungen wie Impotenz oder Unfruchtbarkeit kommen nicht vor.“, so Lauterbach. Er sprach für sich einen klaren 2-G-Kurs aus, d.h. dass Geimpfte und Genesene für Lauterbach wieder Einrichtungen besuchen dürften. „Wir müssen klare Anreize für das Impfen setzen und mehr Möglichkeiten für Geimpfte und Genesene stellen.“, so Lauterbach. Auf Hinweis vom stellvertretenden baden-württembergischen Vorsitzenden der kassenärztlichen Vereinigung Johannes Fechner sen., dass zu viel Bürokratie auch bei der Corona-Pandemie für Ärzte entstanden sei, sagte Lauterbach zu, sich für weniger Dokumentationspflichten einzusetzen. Nicht alle Informationen, die heute gemeldet werden müssen von Hausärzten, seien tatsächlich noch erforderlich. Eine Mitarbeiterin eines Ortenauer Krankenhauses schilderte eindrücklich, wie enorm die Arbeitsbelastung für das Krankenhauspflegepersonal nicht erst seit Corona ist: „Es ist fünf nach zwölf und wir brauchen dringend bessere Arbeitsbedingungen.“ Auch hier sagte Karl Lauterbach zu, sich für Besserungen einzusetzen. Bessere Bezahlung und mehr Personal seien hier dringend notwendig und die Politik müsse die notwendigen Gelder hierfür bereitstellen. Mehrere Ärzte appellierten, dass Konzepte und Regelungen erst dann von den verantwortlichen Gesundheitspolitikern verkündet werden sollten, wenn sie mit den Praktikern vor Ort besprochen und organisiert seien. Lauterbach räumte ein, dass hier Fehler passiert seien und will dies besser machen, falls er Gesundheitsminister werden sollte.