Die Integration von Flüchtlingen ist in Lahr auf einem guten Weg“, berichtete Annedore Braun, Dienststellenleiterin der Diakonie in Lahr, SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner bei dessen Besuch beim Jugendmigrationsdienst. Aus Sicht der Diakonie seien 80 % der Flüchtlinge in Ausbildung und Arbeit vermittelbar, so Braun. Diese positive Nachricht gelte es immer wieder allen Skeptikern entgegenzuhalten. Für die Minderheit, die beim Schritt in Arbeit oder Ausbildung Probleme haben, forderte Braun schnellere Arbeitserlaubnisse oder psychologische Traumaberatung. Auch Fechner forderte, die Mehrheit der anständigen Zuwanderer, die bei uns arbeiten, besser zu unterstützen. Die SPD wolle deshalb, dass Menschen, die nicht verfolgt sind aber eine Arbeitsstelle gefunden haben, bei uns bleiben können.
„Bei unserem Fachkräftemangel wäre es dumm, wenn wir fleißige Menschen aus anderen Ländern zurückschicken, obwohl diese bei uns Arbeit gefunden haben und sich integrieren.“ Auf der anderen Seite müsse aber härter gegen diejenigen vorgegangen werden, die ihr Aufenthaltsrecht missbrauchen und Straftaten begehen. Dazu gehöre eine verbesserte Abschiebepraxis. Probleme gibt es laut Braun auch bei Eheschließungen in Deutschland, weil nicht alle Migranten gültige Geburtsurkunden haben und diese schwer zu beschaffen sind. Fechner bestätigte, dass hier Lösungen gefunden werden müssten, nicht aber im Fall von Kinderehen. Beklagt wurden von Seiten des Jugendmigrationsdienstes auch lange Asylverfahren. Wenn selbst nach drei Jahren noch keine Anhörung eines Asylsuchenden stattgefunden habe, sei dies für alle Seiten unzumutbar. Mit mehr Personal bei den zuständigen Behörden wolle das Bundesinnenministerium hier rasch Abhilfe schaffen, berichtete Fechner. Auch sollten die Grünen im Bundesrat nicht länger der Qualifizierung der nordafrikanischen Staaten als sichere Herkunftsländer blockieren. „Die Diakonie leistet mit seinen Beratungsdiensten einen wichtigen Beitrag für die Integration von Zuwanderern in Lahr “ lobte Fechner abschließend.