Auf Einladung von SPD-Bundestagsabgeordneten Johannes Fechner und Christopher Ast, Vorsitzender des TV Haslach, diskutierten zahlreiche ehrenamtlich engagierte Vereinsmitglieder aus der Region über die Zukunft und Stärkung des Ehrenamtes. „Das Ehrenamt ist eine wichtige Stütze der Gesellschaft, wer sich in seiner Freizeit ehrenamtlich engagiert, dem wollen wir von Seiten der Politik keine Steine in den Weg legen, ganz im Gegenteil“, sagte Fechner zu Beginn der Veranstaltung beim TV Haslach. Er wolle ein offenes Ohr dafür haben, wo der Schuh bei den Vereinen drücke.
In der Runde herrschte Einigkeit, dass die Schraube bei den steuerlichen Freibeträgen etwas gelockert werden sollte, wo bisher 2.400€ Aufwandsentschädigung die Grenze seien – dem stimmte der Bundestagsabgeordnete zu. Fechner betonte, dass das in diesem Zusammenhang greifende Mindestlohngesetz nicht für Ehrenamtliche gemacht worden sei. „Trainer sollten eine vernünftige Aufwandsentschädigung erhalten.“
Zahlreiche anwesende Vereinsvorsitzende, darunter auch Michael Geiger, Präsident des Deutschen Tischtennisbundes, beklagten sich, dass immer weniger Menschen unter den gegenwärtigen Bedingungen bereit seien, sich zu engagieren. „Immer weniger Ehrenamtliche übernehmen immer mehr Aufgaben im Verein.“ Um den Vereinsbetrieb aufrechtzuerhalten, müsse man regelrecht auf Betteltour gehen. Eine andere Möglichkeit, sich durch Vereinsfeste und die damit verbundene Gastronomie etwas dazuzuverdienen, sei ebenfalls beschränkt, da die Erwirtschaftungsumsatzgrenze für Vereine bei derzeit 34.000€ brutto im Jahr liege. Zahlreiche anwesende Vereinsvorsitzende zeigten sich auch über die oft für sie nicht nachvollziehbare Vorgehensweise der GEMA verärgert und baten Fechner, sich hier für mehr Transparenz einzusetzen.
Diskutiert wurde auch die Neuregelung, dass Vereine Führungszeugnisse von Trainern verlangen müssen. Viel Aufwand für die Vereine, so die Kritik, aber „was, wenn die Politik diese Regelung wieder abschafft und es passiert etwas?“, fragte Fechner. Im ländlichen Bereich kenne man sich noch, in einer großen Stadt hingegen sehe es ganz anders aus.